Papst Franziskus in Hiroshima und Nagasaki
18. Nov 2019
Die internationale pax christi-Bewegung schließt sich der japanischen Justitia et Pax-Kommission an und begrüßt den Besuch von Papst Franziskus in Hiroshima und Nagasaki. Papst Franziskus hat sich sehr entschieden gegen Atomwaffen ausgesprochen. Es wäre daher nur folgerichtig, wenn er während seines Besuchs in diesen beiden Städten alle politisch Verantwortlichen zu konkreten Schritten hin zur vollständigen atomaren Abrüstung auffordert.
Pax Christi International (PCI) sieht in diesem pastoralen Besuch die Chance, nicht nur die Gefahr und Unmoral der Atomwaffen, sondern auch die hohe Bedeutung der Gewaltlosigkeit als ethische Grundlage für den Aufbau von Kulturen des Friedens und der nachhaltigen Entwicklung in die Öffentlichkeit zu tragen.
1945 erlitt Japan eine Tragödie, die sich nie wiederholen darf. Die Gefahr, dass andere Orte das Schicksal von Hiroshima und Nagasaki erleiden, besteht aber weiterhin. PCI begrüßt deshalb, dass Papst Franziskus die Staaten dazu auffordert, schon den Besitz von Atomwaffen und erst Recht deren Einsatz zu ächten. Wir freuen uns sehr, dass der Vatikan zu den
ersten Staaten gehört hat, die den neuen Vertrag über das Verbot von Kernwaffen unterzeichnet und ratifiziert haben.
Das gewaltfreie Zeugnis der Hibakusha und anderer Menschen guten Willens in Nordostasien, im asiatisch-pazifischen Raum und anderswo, die weiterhin gewaltlos für Frieden und Gerechtigkeit arbeiten, ist eine starke Inspiration für PCI als Glaubensgemeinschaft und globale katholische Friedensbewegung.
Die Symbolkraft seiner Reise nach Hiroshima und Nagasaki könnte es der japanischen und anderen Regierungen ermöglichen, die Worte von Papst Franziskus zu beherzigen: "Massenvernichtungswaffen, insbesondere Atomwaffen, schaffen nichts anderes als ein falsches Sicherheitsgefühl. Sie können nicht die Grundlage für ein friedliches Zusammenleben der Mitglieder der Menschheitsfamilie bilden, das vielmehr von einer Ethik der Solidarität getragen sein muss."
In Anbetracht all dessen bittet Pax Christi International Papst Franziskus darum, seinen Besuch zu nutzen, um die Regierungen Japans und aller Staaten Nordostasiens aufzufordern, dem Vertrag über das Verbot von Kernwaffen beizutreten. Die grausame Erfahrung der Atomangriffe von 1945 prädestiniert Japan dazu, in dieser Frage eine Führungsrolle zu übernehmen. Denn Nordostasien und die ganze Welt sind wachsenden nuklearen Bedrohungen ausgesetzt.
Möge die Reise von Papst Franziskus in vielen einen Sinneswandel auslösen. In dieser Hoffnung begleitet Pax Christi International den Besuch des Papstes mit Gebeten.
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pax christi Deutsche Sektion